Kinder gestalten „Einfälle gegen Unfälle“
Mal- und Zeichenwettbewerb der Unfallkasse hat die Prävention im Blick
Plaidt. Hausruinen zu betreten, das kann gefährlich sein; ebenso, in der freien Natur unterwegs zu sein, wenn es donnert und blitzt. Und bevor man losläuft, lohnt es sich auf jeden Fall, noch einmal zu überprüfen, ob die Schnürsenkel der Turnschuhe auch richtig gebunden sind. Genau diese Situationen und noch viele andere mehr haben Sechstklässlerinnen und Sechstklässler aus rheinland-pfälzischen Schulen für die 40. Auflage des Mal- und Zeichenwettbewerbs „Einfälle gegen Unfälle“, den die Unfallkasse Rheinland-Pfalz alljährlich in Kooperation mit dem Ministerium für Bildung veranstaltet, kreativ zu Papier gebracht. Jetzt hat sich die Wettbewerbsjury in der Sporthalle der IGS Pellenz in Plaidt getroffen, um die Preisträgerinnen und Preisträger auszuwählen.
Und dabei haben sie erneut die Qual der Wahl: 3033 Bilder wurden diesmal für den traditionsreichen Wettbewerb eingereicht. Gemalt haben sie Schülerinnen und Schüler aus 92 Schulen – 18 Schulen weniger als 2021. „Das finde ich schade“, sagt Jördis Hasler, die den Wettbewerb bei der Unfallkasse betreut. Umso mehr wirbt sie für die Teilnahme an dem Wettbewerb, der wie kein anderer die Themen Prävention und Kreativität miteinander verbindet.
Für die versammelten Jurorinnen und Juroren – neben Schülerinnen und Schülern der IGS Pellenz sind das Georg Ehrmann vom rheinland-pfälzischen Bildungsministerium, die Kunstpädagogen Axel Eberhardt vom Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz, Cornelia Plath von der Privaten Schönstätter Marienschule in Vallendar, Bernd Kammer vom Mainzer Gymnasium am Römerkastell, Helen Lauer von der Friedrich-Schweitzer-Schule in Westerburg, Sibylle Brennberger und Ann-Catherine Höhn von der IGS Pellenz in Plaidt – gibt es trotzdem viel zu schauen. Einfallsreichtum ist eben gewiss, wenn Kinder auf originelle Weise Wege zu mehr Sicherheit und Gesundheit aufzeigen.
Das Gros der Kunstwerke macht deutlich: Die Schülerinnen und Schüler sind sich der Risiken und Gefahren, denen sie alltäglich im Straßenverkehr, in der Schule, zu Hause oder beim Spielen ausgesetzt sind, sehr bewusst. Sie wissen, wie gefährlich das Handy oder Alkohol am Steuer sind oder welche Gefahren drohen, wenn sie bei roter Ampel über die Straße laufen. Viele der Bilder zeigen, wie man es besser machen sollte. Oder sie zeigen, was absolut falsch läuft: Ein Mädchen sitzt auf einem Geländer und verrenkt sich mit ihrem Handy in der Hand, um die beste Position für ihr Selfie zu finden. Dass sie das lieber hätte bleiben lassen sollen, wird auf dem zweiten Teil des Bildes deutlich: Das Mädchen und ihr Handy kommen ins Trudeln, es besteht allerhöchste Gefahr. Sibylle Brennberger, Lehrerin an der IGS Pellenz, mag das Bild, weil es so nah dran ist an der Lebenswirklichkeit der Kinder. „Ich glaube, dass oft Unfälle passieren, wenn man versucht, cool zu sein“, meint sie und geht weiter durch die Bildreihen.
Seine Jury-Premiere feiert Georg Ehrmann vom Bildungsministerium. „Es ist alles sehr beeindruckend – allein die schiere Zahl der Bilder“, meint er beim Blick durch die Sporthalle, deren Boden nahezu vollständig mit den Kunstwerken der Schüler bedeckt ist. Zusammen mit „seinen“ Schülerjuroren nimmt er die Bilder Reihe für Reihe unter die Lupe und pickt seine Favoriten raus. Die Aufgabe macht ihm sichtlich Freude. „Es ist eine schöne Abwechslung. Es hat so etwas Unmittelbares – wir sind ja im Ministerium so weit weg von den Dingen“, bekennt Ehrmann. „Was mich vor allem begeistert, ist der Mut zur Farbe. Tatsächlich habe ich bei der Auswahl viel auf Farbe geachtet. Und auch darauf, dass das Bild ausgefüllt ist“, erklärt er.
Nach einer Weile haben er und seine Mitjurorinnen und -juroren ihre Favoritenbilder der ersten von drei Schulgruppen – Realschulen plus, IGS und Gymnasien sowie Förderschulen – ausgewählt und ausgelegt. „Die Bilder, die hier liegen, haben auf jeden Fall einen Buchpreis gewonnen“, erklärt Jördis Hasler. Jetzt werden aus diesem Bilderpool nacheinander die Favoriten für den ersten und die vier weiteren Plätze ausgewählt. Und dann ist da ja auch noch der Schulpreis zu vergeben. Weiter wird gesichtet, herausgepickt, bewertet und diskutiert. Mehrere Stunden dauert es am Ende, bis alle Preisträger ermittelt sind. Weiter verraten werden soll an dieser Stelle aber noch nichts: Wer gewonnen hat, das wird zu entsprechender Zeit auf der Website der Unfallkasse Rheinland-Pfalz enthüllt werden.
Alles Wissenswerte über den Ablauf des Wettbewerbs und die Auswahl der Gewinnerinnen und Gewinner erfahren Sie in unserer ampel.
Wer nun zu den Preisträgerinnen und Preisträgern gehört und welche Arbeiten prämiert wurden, erfahren Sie hier.