Gerade für die jüngsten Schülerinnen und Schüler ist der Weg zur Grundschule in Beltheim eine Herausforderung: Besondere Aufmerksamkeit und Vorsicht sind im Straßenverkehr geboten. Unterstützung dabei bieten seit Neuestem die auf den Gehwegen aufgesprühten „Gelben Füße“, die den Kindern einen sicheren Weg von und zur Schule weisen sollen. Zunächst nur in Beltheim selbst, einige Ortsteile der Gruppengemeinde haben allerdings auch schon Interesse bekundet.

Anlass für die „Gelben Füße“ in der Vorderhunsrück-Gemeinde war ein Unfall an der Bushaltestelle Dorweiler in der Nähe der dortigen Kindertagesstätte. Passiert ist dabei glücklicherweise nicht viel. Für Volker Bernd, Rektor der Grundschule Beltheim, war der Zwischenfall aber dennoch Grund genug, mit Hilfe der Unfallkasse Rheinland-Pfalz nun endlich das schon länger angedachte Verkehrssicherheitsprojekt „Gelbe Füße“ zu realisieren. Dafür holte sich der Schulleiter Sabine Kuss, an der Schule für die Verkehrserziehung verantwortlich, und den Schulelternbeirat mit ins Boot.

Eingebunden wurden auch die Schulkinder selbst: Ihnen wurden Ortspläne von Beltheim nach Hause mitgegeben, damit sie gemeinsam mit ihren Eltern den Schulweg abgehen und die im Straßenverkehr besonders brenzligen Stellen im Plan markieren können. Die dabei zusammengekommenen potenziellen Gefahrenstellen nahm das Projektteam dann auch noch einmal mit Vertretern der Polizei Simmern unter die Lupe. Am Ende waren es rund zehn Punkte in Beltheim, die mit Gelben Füßen markiert wurden, um den Kindern einen möglichst sicheren Schulweg zu weisen. Ein paar „Gelbe Füße“ findet sich so etwa auch am Busfahrplatz an der Schule wieder.

Die auf den Gehwegen aufgesprühten „Gelbe Füße“ warnen die Kinder vor gefährlichen Situationen im Straßenverkehr und zeigen Stellen auf, an denen sie möglichst unbeschadet die Straße überqueren können. Ein Freifahrtschein sind die „Gelben Füße“ aber nicht. Sie signalisieren den Kindern immer auch: „Pass auf! Hier ist dein Schulweg, aber nicht jedes Auto hält auch an. Also sei aufmerksam im Straßenverkehr!“

Nicht nur an der Planung, auch an der Umsetzung der Gelben Füße waren die Kinder der Grundschule Beltheim direkt beteiligt: Mit Unterstützung von Gemeindearbeiter Oliver Huth und Schulhausmeister Peter Steffen war es an den Schülerinnen und Schülern der Klasse 2b, die „Gelben Füße“ mittels Schablonen auf den Gehweg zu pinseln. „Vorher haben wir genau beratschlagt, wo die Gelben Füße hin und wie viele es überhaupt sein sollen“, erklärt Volker Bernd. Geplant wurde dabei auch mit „Umwegen“, denn an manch einer Stelle ist der sicherste nicht unbedingt auch der kürzeste Weg. „Wir haben aber darauf geachtet, dass der ‚Umweg‘ nicht zu groß ist“, so Bernd. Denn es sei nicht praxisnah zu glauben, dass die Kinder sehr viel weitere Wege in Kauf nehmen, um die Straße zu überqueren.

Die Markierungen auf den Gehwegen sind auch ein Fingerzeig für die Eltern. Denn mit Hilfe der empfohlenen Wege können diese mit ihren Kindern den Schulweg einüben – auch schon in der Vorschulzeit. Dadurch wächst das Vertrauen in den sicheren Schulweg und somit der Mut der Eltern, ihre Kinder alleine zu Fuß zur Schule ge­hen zu lassen, anstatt sie im „Eltern-Taxi“ dorthin zu chauffieren.

Damit alle Kinder auch wissen, wie sie die Gelbe-Füße-Markierungen zukünftig richtig nutzen können, sind nun die Lehrkräfte der Grundschule Beltheim am Zug: Sie thematisieren die „Gelben Füße“ im Unterricht und binden sie in ihre Verkehrs­sicherheitsarbeit ein. Um die übrigen Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren, hat die Ortsgemeinde zusätzlich Warnfiguren mit Fahne an besonders gefährlichen Stellen aufgestellt.