
Ein starkes Zeichen für mentale Gesundheit in der Schule
Land verlängert Programm „Verrückt? Na und! Psychisch fit in der Schule“
Um gut zu lernen, brauchen Kinder und Jugendliche eine gute Umgebung. Deshalb muss die Schule ein Ort sein, an dem Sorgen, Ängsten und seelischen Herausforderungen mit Verständnis begegnet wird. „Daran arbeiten wir mit Projekten wie ‚Verrückt? Na und!‘“, erklären Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig und Gesundheitsminister Clemens Hoch. Dementsprechend groß ist ihre Freude über die Verlängerung des Programms durch ihre beiden Ministerien, den im Land vertretenen Krankenkassen und Krankenkassenverbänden sowie der Unfallkasse Rheinland-Pfalz. „Verrückt? Na und! Psychisch fit in der Schule“ kann somit weiterhin Schulen auf dem Weg zu einem besseren Umgang mit mentaler Gesundheit begleiten.
In Rheinland-Pfalz läuft das Programm seit 2009. Seitdem gab es mehr als 500 Schultage mit Angeboten, davon allein 222 Schultage und 23 Fortbildungen für Lehrkräfte in der ersten Förderperiode 2022 bis 2024. „Mit ‚Verrückt? Na und! Psychisch fit in der Schule‘ setzen wir uns für eine offene und unterstützende Schulkultur ein, in der die seelische Gesundheit einen wichtigen Platz hat“, betont Bildungsministerin Hubig.
„Verrückt? Na und!“ ist ein Programm des Vereins Irrsinnig Menschlich in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung (GVG) des nationalen Kooperationsverbunds „gesundheitsziele.de“. Es besteht im Kern aus zwei Säulen: Bei den „Schultagen“ für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 8 bis 13 sowie ihre Lehrkräfte arbeitet ein Expertenteam intensiv mit der Klasse zu Fragen, Ängsten, Vorurteilen und Lösungswegen rund ums Thema „Seelische Gesundheit“. Das unterstützt den Abbau von Ängsten und Hürden im Umgang mit psychischen Herausforderungen. Zum anderen sorgen Fortbildungen für Lehrkräfte und Multiplikatoren dafür, dass die Teilnehmenden handlungskompetenter werden. So können sie Krisen und psychische Auffälligkeiten bei Schülerinnen und Schülern schneller erkennen und sie zielgerichteter unterstützen.
„Verrückt? Na und! Psychisch fit in der Schule“ ermutigt die Teilnehmenden und Institutionen, bedürfnis- und lösungsorientiert zu arbeiten. Es lädt außerdem dazu ein, sich kommunal mit Akteurinnen und Akteuren aus Gesundheit, Jugendhilfe und Schule zu vernetzen. „Die Schultage und Fortbildungen wirken wie Eisbrecher, damit sich Schulen auf den Weg machen, um mit psychischer Gesundheit gute Schule zu machen“, erklärt der Verein Irrsinnig Menschlich.
„Die zahlreichen Krisen der Welt gehen nicht spurlos an den jungen Menschen vorbei, und viele spüren die psychischen Belastungen durch die Corona-Pandemie noch heute“, betont Gesundheitsminister Clemens Hoch. „Hinzu kommen die mit den sozialen Medien verbundenen Herausforderungen. In diesen Zeiten zunehmender seelischer Belastungen sind Information und Aufklärung rund um psychische Erkrankungen von ganz besonderer Bedeutung.“
In den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, dass „Verrückt? Na und!“ die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen nach niederschwelliger Sensibilisierung bestens trifft, insbesondere für Themen der psychischen Gesundheit und Enttabuisierung von psychischen Belastungen, sagt Dr. Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland stellvertretend für das GKV-Bündnis für Gesundheit in Rheinland-Pfalz, das das Projekt „Verrückt! Na und!“ im Rahmen der Prävention in Lebenswelten fördert – in den kommenden vier Jahren mit insgesamt rund 220.000 Euro.
Ein weiterer wichtiger Partner bei der Umsetzung ist die Unfallkasse Rheinland-Pfalz (UK RLP). „Der Lernort Schule ist ein wesentlicher Lebensraum für Heranwachsende. Hier werden Erfahrungen gemacht, die für das weitere Leben nachhaltig Bedeutung haben. ‚Verrückt? Na und!‘ setzt genau hier wirkungsvoll an. In den vergangenen Jahren konnten bereits mehr als 4500 Schülerinnen und Schüler erreicht werden. Wir wollen in den nächsten fünf Jahren noch viel für die psychische Gesundheit der Jugendlichen erreichen!“, betont Dr. Christoph Heidrich, Geschäftsführer der UK RLP.
Koordiniert wird „Verrückt? Na und!“ in Rheinland-Pfalz durch die gpe Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen gGmbH. „Wir sind sehr dankbar für die Verlängerung der Förderung, die es uns ermöglicht, das Präventionsprogramm weiter auszubauen“, betont Christopher Haas für die gpe. Die Vielfalt der unterstützenden Stellen unterstreiche dabei die Bedeutung psychischer Gesundheit als Querschnittsthema in allen Lebensbereichen. „Dank der engen Zusammenarbeit mit unseren starken Partnerinnen und Partnern konnten wir die Anzahl der Regionalgruppen in Rheinland-Pfalz auf sechs erhöhen und arbeiten bereits daran, das Programm auch jungen Menschen in weiteren Regionen zugänglich zu machen.“